CSD Salzburg 2020. Foto: Carina Karolus

Hoffnung auf ein Leben nach Corona

Mit Selbstisolierung und Geduld gehen wir aus diesem merkwürdigen Jahr 2020. Und voller Hoffnung auf ein Leben nach Corona in 2021.

Das Jahr 2020 geht auch in Österreich mit einem Lockdown zu Ende und zwingt uns zu Selbstisolierung und Geduld – und bietet immerhin Hoffnung auf ein besseres 2021. Die Impfungen beginnen. Und die Diskussion darüber, wie es im neuen Jahr weitergehen kann. Sollen Geimpfte mit Impfbescheinigung sich wieder freier bewegen dürfen? Beinhaltet das Diskriminierung von Nicht-Geimpften? „Ein gewisser Druck zur Impfung wird aus der Vernunft heraus entstehen.” Amtsarzt Robert Sollak, verantwortlich für die Koordinierung der Covid-Impfungen in Salzburg geht davon aus, dass eine Impfung Voraussetzung sein wird, touristische und kulturelle Angebote wieder zugänglich zu machen, so Sollak heute (31.12.) in den Salzburger Nachrichten.

Der Lockdown in Österreich und damit auch in Salzburg dauert zunächst bis 17. Januar, ab Montag 18. Januar soll es erste Lockerungen geben, die auch kulturelles Leben betreffen, so das österreichische Sozialministerium auf seiner website. „Phase 2 läuft von 18. bis 24.1.2021 und beinhaltet erste Öffnungsschritte für all jene, die ein negatives Testergebnis vorweisen können, u.a. in den Bereichen Gastro und Tourismus sowie Kultur und Sport“.

Die Stiftung Mozarteum hat bekannt gegeben, dass die Mozartwoche in 2021 (21. bis 31.01.) nun leider nur als Streaming-Angebot stattfinden kann. Aber es besteht Hoffnung, dass zumindest Museen ab dem 18. Januar wieder öffnen dürfen.

Physiognomie der Macht

Zum Beispiel das Museum der Moderne, das seit dem 8. Dezember 2020 die Ausstellung „Physiognomie der Macht – Harun Farocki und Florentina Pakosta“ zeigt. Die Doppelausstellung widmet sich in einer umfassenden Gegenüberstellung dem Werk des deutschen Filmemachers Harun Farocki und der österreichischen Grafikerin und Malerin Florentina Pakosta.

Beide KünstlerInnen haben ab den 1970er-Jahren die Auseinandersetzung mit Aspekten von Macht in das Zentrum ihrer Arbeit gestellt. Farockis Videoinstallationen, Essay- und Dokumentarfilme beschäftigen sich mit den Mechanismen der Kontroll- und Überwachungsgesellschaft oder mit der Rolle digitaler Bildmedien in der Kriegsführung. Pakosta ist eine Vertreterin der feministischen Avantgarde, die in ihren Arbeiten patriarchale Dominanz- und Herrschaftsstrukturen thematisiert. Sie untersucht das männliche Antlitz der Macht und entlarvt es in teils surrealistischer Manier.

Die Verlorene Generation

Ab 27. Januar zeigt das Museum Kunst der Verlorenen Generation eine besondere Privatsammlung von Künstlern der sogenannten Verlorenen Generation. Der Kunsthistoriker Rainer Zimmermann (1920-2009) prägte 1980 den Begriff der „Verschollenen“ oder „Verlorenen“ Generation. Künstler und Künstlerinnen, geboren um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, wurden durch das nationalsozialistische Regime in ihrer künstlerischen Tätigkeit massiv eingeschränkt und als „Entartet“ verfemt. Daher sind die meisten von ihnen einem breiteren Publikum unbekannt. Sie waren Schüler von bekannten Lehrern ihrer Zeit wie Max Liebermann, Max Beckmann, Otto Dix, Lovis Corinth oder Henri Matisse.

Das privat geführte und gemeinnützige „Museum Kunst der Verlorenen Generation“ möchte diesen Künstlern neue Aufmerksamkeit zukommen lassen und das Lebenswerk biographisch durchleuchten. Die Sammlung zählt zurzeit etwa 350 Werke und wird laufend erweitert.

Love is in the Air

Nur zwei Beispiele, warum sich ab Ende Januar hoffentlich zumindest ein Tagesausflug nach Salzburg wieder lohnt. Und dann ganz bald mehr. Denn in 2021 hält Salzburg neben vielen kulturellen Höhepunkten und landschaftlichen Reizen auch für die queere Szene eine Menge attraktive Events bereit. Allen voran der CSD Salzburg vom 3. bis 5. September unter dem Motto „Love is in the Air“. Hierfür verlost gaysalzburg.at drei Übernachtungen mit Frühstück im arte Hotel Salzburg sowie zwei 72-Stunden Salzburg Cards. Einfach bis 31. März 2021 eine E-Mail an gewinnen@pgmedia.eu mit dem Stichwort „Ich will beim CSD Salzburg 2021 dabei sein“ (Keine Barauszahlung, der Rechtsweg ist ausgeschlossen).

So sind wir voller Hoffnung auf ein Leben nach Corona. Und damit verabschiede ich mich für 2020 von allen LeserInnen von gaysalzburg.at und des Salzburg Gay Guide und wünsche ein gesundes und friedvolles Jahr 2021.

Peter Goebel, Herausgeber Salzburg Gay Guide und gaysalzburg.at
Über Anregungen und Kritik freue ich mich unter peter.goebel@pgmedia.eu

Veröffentlicht 31. Dezember 2020Aktualisiert 6. Juli 2021
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