Schmutz und Schund
Schmutz und Schund ist eine gute Beschreibung von anrüchigem Gebaren in einer fast vergessenen Zeit. Das Museum der Moderne Salzburg widmet diesem Thema im Sommer eine Ausstellung.
Wesentliche Veränderungen prägten die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert: das Aufkommen der Emanzipationsbestrebungen der Frauen, die Entdeckung der Jugend als gesellschaftlich relevante Gruppe und in der Folge der Kampf gegen „Schmutz und Schund“ in den populären Medien.
Als „Schund“ bezeichnete man die sogenannten Groschenhefte, die in Geschäften nur unter der Ladentheke verkauft werden durften, als „Schmutz“ (vermeintlich) Pornografisches. Die Inhalte dieser billigen Heftchen kreisen um Verbrechen und Laster, um Schauergestalten, Monster und Dämonen − Motive, die sich auch in der bildenden Kunst wiederfinden.
Oskar Kokoschka illustrierte 1913 Die chinesische Mauer, eine Erzählung von Karl Kraus, die auf einem wahren Verbrechen basiert. Käthe Kollwitz lenkte ihren Blick auf die weiblichen Opfer. Neben bekannten Namen bietet die Sammlungsausstellung im Museum der Moderne Salzburg die Möglichkeit für Neu- bzw. Wiederentdeckungen, etwa von Walter Navratil, der dem berühmt-berüchtigten Gangsterboss Al Capone einen gleichnamigen Gemäldezyklus widmete.
Das Museum der Moderne Salzburg zeigt bis zum 11.09. Beispiele, wie vormals als unflätig und Gossenliteratur bezeichnete Lebensweisen den Alltag prägten. Nach heutigen Maßstäben absurd.
Schmutz und Schund Museum der Moderne Salzburg. 11.06. bis 4.09.2022
Ein frivoler Jedermann
In der Galerie Zwergelgarten ist bis 18.08. die Ausstellung „Generation of Everybody“ zu sehen. Thema: Interpretation der Bühnenstücke „Jedermann“ und „Jedermann stirbt“, u.a. mit Tuschzeichnungen von Erika Landertinger. Die Audio-Ausstellungsbegleitung nennt den Raum das Rotlichviertel der Gesamtausstellung. In der Tat: mit ihrem Stil interpretiert die Künstlerin das Thema auf ihre ganz eigene Weise. [Weiterlesen]
Willkommen im Cabaret!
„Willkommen, welcome, bienvenue“ sang Liza Minelli 1972 im Film-Musical „Cabaret“. Ende der 1920er Jahre herrscht in Berlin eine sehr liberales Lebensgefühl. Bis die Nazis an die Macht kamen. Auf Grundlage des Romans „Good-bye to Berlin“ von Christopher Isherwood entstand 1966 das Musical „Cabaret“, das ab 13. Mai auf die Bühne des Salzburger Landestheaters kommt. [Weiterlesen]
Der Edelstein des Regenbogens
Salvador Dalí lässt grüßen. In aufgeschnittenem Turmalinmineral werden faszinierende Farb- und Formenwelten sichtbar. Man wähnt sich in der Gegend von Khao Phing Kan in Thailand (von oben) und ist tatsächlich in der Ausstellung „Kristallmagie – Faszinierende Welten in dunklen Turmalinen“ im Haus der Natur in Salzburg. [Weiterlesen]