Das war das Pridefestival Salzburg 2024
Das Pridefestival Salzburg 2024 ist jetzt auch wieder Geschichte. Eine bunte Geschichte, die ein Mal mehr die Vielfalt der queeren Community im Bundesland Salzburg gezeigt hat – auch mit vielen Besuchern aus ganz Österreich, dem angrenzenden Deutschland und vielen weiteren Ländern.
Dass die Stadt Salzburg das queere Festival für Vielfalt und Toleranz tatkräftig unterstützt konnte man im Stadtbild an vielen Regenbogenmotiven in den unterschiedlichsten Formen erkennen.
Der Wettergott könnte auch queer sein. Das gesamte Pridefestival über herrschte bestes Sommerwetter. Manchen war es bereits zu warm. Hier nun ein Rückblick auf einzelne Veranstaltungen.
Am Samstag, 31.08. gab es das Pride Picknick im Hans Donnenbergpark in Nonntal. Der Picknickplatz mit DJ-Performance war einen Steinwurf vom Almkanal gelegen an dem sportliche Studierende oder studierende Sportler sich im kalten Wasser von der Strömung treiben ließen. So entstand eine sehr angenehme Stimmung von Pridefestivalteilnehmern und anderen Besuchern im schwitzigen Park – Summer in the City.
Am Montag 1.09. hieß es wieder Queer bin ich? Für das Quiz in der Academy Bar hatte Cornelia Mayer wieder teils lustige, teils skurrile Fragen vorbereitet. Das Pubquiz wurde wie im Vorjahr zu einem Gute-Laune-Event im Salzburger Andräviertel.
Der Dienstag und Mittwoch (3./4.09.) stand in zwei Workshops und einem Filmabend thematisch für die Frage „Wie umgehen mit zunehmendem Rechtsextremismus?“. Im Workshop „Achtung Fake! Bilder lesen lernen“ der Dokumentation Obersalzberg wurden die Propagandafotos der 1930er und 1940er Jahre analysiert, beurteilt und in Kontext gesetzt. Der Workshop „Rechtsextremismus unter der Lupe“ ging versteckten Codes auf den Grund und deckte die wahren Absichten rechtsextremer Akteure auf.
Und abends lud Das Kino zum queeren Filmabend ein. „Nelly & Nadine“ erzählt die Geschichte einer belgischen Opernsängerin und einer chinesischen Widerstandkämpferin. Eine Liebesgeschichte, die im KZ Ravensbrück 1944 ihren Anfang nahm. Im Anschluss ordneten Natasche Bobrowsky vom Zentrum für queere Geschichte, Ines Kirchschläger von der HOSI Salzburg und Nadine Tauscher von der Dokumentation Obersalzberg den Film mit den Geschehnissen, von denen er berichtet ein. Eine abschließende Fragerunde mit dem Publikum rundete diesen eindrücklichen Abend im Das Kino ab.
Ebenfalls am Dienstag (3.09.) gab es einen sehr unterhaltsamen Abend in der Rooftop Bar des arte Hotels. Gigi LaPajette und Grazia Patricia luden zu einem Liveabend mit Gesang vor der Kulisse der hereinbrechenden Nacht über Salzburg. Eine super Performance!
Queer und religiös sein. Das passt zusammen. Das ist die Erfahrung, die man beim ökumenischen queeren Gottesdienst in der Kollegienkirche am Mittwoch (4.09.) sammeln durfte. Ein Pfarrer der katholischen, der evangelischen und altkatholischen Kirche haben mit ihren Gebeten bewiesen, dass Religion und Glaube für alle da ist, egal wer man ist und wen man liebt. Gottes Lieblingsfarbe ist bunt, so bunt wie die vielen Menschen auf der Welt nun mal sind.
Zu Mittwoch Abend war auch Birgit Leichsenring vom Chemsex-Netzwerk Wien angereist. Sie brachte, zusammen mit Dr. Arno Beer im Dark Eagle Interessierte auf den neuesten Kenntnisstand in Sachen Viren. Und referierte die Ergebnisse der Welt-Aids-Konferenz in München im Juli. PrEP als Schutz vor einer HIV-Infektion war ebenso Thema. Unter dem Link www.hivprep.at gibt es Infos zum Thema und Adressen von Ärzten und Apotheken.
Mit Spannung erwartet war am Donnerstag (5.09.) die Queer Oper vom englischen Komponisten Iain Bell in der Kollegienkirche in der Salzburger Altstadt. Die Produktion der Kammeroper Salzburg war gleichzeitig die Österreich Premiere der beiden Stücke, die sich mit dem Sterben eines Freundes an Aids und dem Mobbing an einem queeren Schüler beschäftigten. Gesellschaftspolitische Themen mit hoher Relevanz. Wenn man das Sterben eines Freundes bereits erlebt hat, gingen die vorgetragenen Texte unter die Haut. Die musikalische Umsetzung am Klavier war für manche Hörgewohnheiten dagegen gewöhnungsbedürftig.
Auch am Donnerstag hatte die Magic Garage ihren bejubelten Pride-Auftritt in der Academy Bar.
Der Freitag (6.09.) startete mit dem Regenbogenmarkt vor der HOSI Salzburg. Inzwischen wurde ein Teil des Parkstreifens in eine Loungezone umgewandelt, das Vielfalts-Platzl. Ab 18 Uhr versammelten sich hier FestivalteilnehmerInnen und zufällig vorbeikommende Passanten, u.a. zur Einstimmung auf Gigi’s Bingo. Auch die Leder- und Fetischszene war inzwischen fast vollzählig und groovte in das CSD-Wochenende – später dann im Dark Eagle.
Am Samstag (7.09.) kamen die Fetischfreunde in vollem Ornat im Mirabellgarten zu einem Fotoshooting zusammen – bei bestem Kaiserwetter. Anschließend beantwortete der amtierende Mr. Fetish Austria Fragen von gaysalzburg.at
Am Samstag folgte dann die CSD-Parade und die Pride Night. Hier geht’s zu den Bildern der Parade und der Pride Night in der ARGE Kultur.
Es gab eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen wie Kochen bei Olina, der Tanzworkshop mit Mitgliedern des Balletts des Salzburger Landestheater oder der queer Poetry Slam.
So hat Salzburg das dritte Pridefestival in Folge erlebt. „Offen für alle“ wie die Stadt Salzburg auf einem ihrer Aufsteller postuliert (s.o.). Eine gute Entwicklung hat sich also auch in diesem Jahr fortgesetzt, die queere Community und die Stadtgesellschaft begegnen sich mehr und mehr auf Augenhöhe. Happy Pride!!
Ein Beitrag von Peter Goebel. Mitarbeit Sebastian Brandstätter, Florian Niederseer und Carina Karolus (Titelfoto)
Das war die CSD-Parade Salzburg 2024
Das Pridefestival Salzburg, welches vorgestern (7.09.) zu Ende ging hat einmal mehr den enormen Fortschritt im Austausch deutlich gemacht, den die queere Community der Stadt inzwischen mit der Salzburger Stadtgesellschaft verbindet. Auf der CSD-Parade kam aber auch die Sorge über den Ausgang der Nationalratswahlen am 29.09. in Österreich zum Ausdruck. [Weiterlesen]
Das war die Pride Night Salzburg 2024
Diese Pride Night am vergangenen Samstag (7.09.) dürfte das bestbesuchte HOSI-Fest ever gewesen sein. So voll, so bunt und so eine super Stimmung – auf allen Ebenen: Das war die Pride Night Salzburg 2024 Das HOSI Pride-Fest war ein gutes Abbild der Vielfalt der queeren Szene im Bundesland Salzburg. Alle […] [Weiterlesen]
„Wir brauchen uns nicht zu schämen“
Die Leder- und Fetischszene ist beim CSD Salzburg auch in diesem Jahr breit vertreten. gaysalzburg.at hatte die Gelegenheit, mit dem amtierenden Mr. Fetish Austria über seine Motive für dieses Amt, die Leder- und Fetischszene allgemein, politische Selbstwahrnehmung und seinen Alltag als nationaler Schärpenträger zu sprechen. Am Rande eines Fotoshootings bei Kaiserwetter im Mirabellgarten. [Weiterlesen]