Fotos: Clemens Pfeiffer

Queere Stadtführung

Die queere Stadtführung Salzburg zeigt 1200 Jahre Stadtgeschichte aus queerer Sicht. Sie führt zu Orten, an denen bekanntermaßen homosexuelle Persönlichkeiten gewirkt und Stadtgeschichte mitbestimmt haben. Roman Forisch zeigt auf der zweistündigen Führung Spuren dieser Geschichte, die Salzburg in einem neuen Licht erscheinen lassen.

Roman Forisch bei der queeren Stadtführung auf dem Rosenhügel

Dass Erzherzog Ludwig-Viktor, der Bruder des Habsburg-Kaisers Franz Josef I. homosexuell war, ist Allgemeingut. Viele Anekdoten über sein Leben in Salzburg um 1900 sind es weniger. Die queere Stadtführung hilft da weiter. Ludwig Viktor lebte in Schloss Klessheim nachdem er wegen seines vermeintlich anrüchigen Lebensstils vom kaiserlichen Hof in Wien nach Salzburg verbannt worden war. Dabei erfreute er sich in Salzburg einiger Beliebtheit. Zum Beispiel weil er die Salzburger bei der Bewältigung von Hochwasserschäden finanziell unterstützte.

Queere Stadtführung vor Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse

Anekdoten hierzu und weiteren Themen erzählt Roman Forisch, zertifizierter Stadtführer auf der zweistündigen queeren Stadtführung. Diese greift queere zeitgeschichtliche Themen auf und führt zu Plätzen, an denen z.B. der in Salzburg geborene expressionistische Literat Georg Trakl romantische und schwermütige Gedichte geschrieben hat.

Gedenktafel für Georg Trakl

Oder zum Rosenhügel im Mirabellgarten. Diesen hatte um 1600 der Fürsterzbischof Wolf Dietrich als Lustgarten für sich und seine Lebensgefährtin Salome Alt angelegt, mit der er trotz Zölibat 15 Kinder hatte. Heute dient der Rosenhügel nach Anbruch der Dunkelheit einem ähnlichen Zweck – als lauschiger Cruisinggarten für Homos.

Im Heckentheater des Mirabellgarten

Zwei Stunden, die neue Blickwinkel bieten und die Salzburg in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Anmeldungen unter gay@austria-guides.eu 

Veröffentlicht 29. Februar 2020Aktualisiert 1. September 2021
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