Salzburg stimmt sich auf den CSD ein
Heute (27.07.) gab es auf der Pressekonferenz im arte Hotel, dem offiziellen CSD-Hotel 2022, die mediale Vorstellung der in vier Wochen beginnenden Pride Week zum CSD Salzburg 2022. Die Resonanz war beachtlich.
Neben den beiden VertreterInnen der Veranstalter Pride Week Salzburg (Klaus Horvat-Unterdorfer) und HOSI Salzburg (GF Conny Felice) waren Landeshauptmann-Stv. Heinrich Schellhorn von den Grünen, Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS) und Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) zugegen (Foto von li. nach re.).
Neben dem Programm der Pride Week ging es hauptsächlich um eine aktuelle Einordnung queerer Realitäten in den gesamtgesellschaftlichen Kontext der Menschenrechtsstadt Salzburg. Heinrich Schellhorn erinnerte daran, dass in Österreich Schritte hin zu Toleranz und Akzeptanz nicht-heteronormativer Lebensentwürfe stets durch Entscheidungen des österreichischen Verfassungsgerichtshofs initiiert wurden, und nicht durch das Handeln der Politik. Entsprechend ist das öffentliche Bewusstsein in Sachen Akzeptanz queerer Lebensentwürfe durchaus kritikwürdig.
Andrea Klambauer sagte dazu „Es wird keinen Schritt zurück geben“ was die Akzeptanz von Minderheiten betrifft. Sie verwies auf die weltweit zu beobachtende Tendenz zu rückwärtsgewandten Einstellungen, zum Beispiel auch in Bezug auf Frauenrechte wie derzeit in den USA. Anja Hagenauer war im Kontext queerer Lebenswelten neben Bildung und Jugend auch das Thema Alter eine Erwähnung wert. In vielen Pflegeeinrichtungen erlebe sie immer wieder, dass Menschen auch im hohen Alter noch zu ihrer sexuellen Selbstbestimmung finden können und wollen. Deshalb gelte es, die Sensibiität für queere Anliegen in allen gesellschaftlichen Bereichen voranzutreiben.
Sichtbarkeit&Vielfalt
Klaus Horvat-Unterdorfer zählte Beispiele auf, in denen queere Menschen in Österreich von Gesetz wegen immer noch diskriminiert werden dürfen. Eine gescheiterte Saalanmietung, eine verweigerte Taxifahrt, ein abgelehnter Auftrag für eine Hochzeitstorte und andere. All diese Gründe machen es nach wie vor notwendig, für die Anliegen queerer Lebensentwürfe beim Christopher Street Day auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren, so wie unsere Vorfahren 1969 in der Christopher Street in New York. Heinrich Schellhorn lobte das diesjährige CSD-Motto „Be visible Schatzi“ ausdrücklich. Nur durch Sichtbarkeit bekommt die Mehrheit eine Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit Nicht-Heteronormativität.
Die Presse war zahlreich vertreten, vom ORF über die Salzburger Nachrichten, Antenne Salzburg, salzburg24.at und andere. Es wurden etliche Fragen gestellt, z.B. Wieviel Präsenz sei kontraproduktiv. Die Frage beantwortete Anja Hagenauer mit der Bemerkung „Für 3% Bauern in Österreich gebe es ein Landwirtschaftsministerium. Für geschätzt 10% queerer Menschen gebe es was?“.
Im Anschluss wurden zahlreiche Interviews gemacht. Das arte Hotel sorgte für die perfekte Location. Die Pressekonferenz dauerte über 1,5 Stunden, viel länger als erwartet. Es gelang eine überzeugende Einordnung queerer Belange in die gesellschaftliche Realität Salzburgs.
Pride Festival zum CSD Salzburg 2023, 27.08. bis 3.09.2023
Das wird der CSD Salzburg 2023
Der CSD Salzburg 2023 wird die positive Entwicklung der letzten drei Jahre vermutlich fortsetzen. Nie zuvor waren die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in der Mozartstadt besser. Dieses Jahr will die HOSI Salzburg das Pridefestival thematisch weiter zuspitzen. Mit viel Unterstützung aus der Salzburger Stadtgesellschaft. Nun steht das Programm für den 27.08.-3.09. in Grundzügen fest. [Weiterlesen]
Der CSD Salzburg im Wandel der Zeit
Vom 27. August bis 3. September ist wieder Prideweek und CSD in Salzburg. Conny Felice, Geschäftsführerin der HOSI Salzburg spricht hier mit gaysalzburg.at über den Planungsstand der Prideweek 2023, die neue Dynamik, die die HOSI Salzburg seit ihrem Umzug in die Franz-Josef Straße entwickelt und eine Rechnung, aus der gelernt wird. [Weiterlesen]
Queer* Fem* magaZINES
„Die Frage der Gleichstellung der Frauen. Das ist keine Frage, wenn immer wieder die gleichen Argumente auftauchen. Wir sind nicht auf der Suche nach Antworten. Wir wollen Veränderung.“ so Linda Nochlin 1971. Das Museum der Moderne Salzburg zeigt Queer* Fem* magaZINES. Zeitschriften, Zines und Comics für die Verbreitung und Sichtbarkeit feministischer und queerer Kunst und künstlerisches queer-feministisches Publizieren. [Weiterlesen]