Der Salzburger Christkindlmarkt ist einer der ältesten Weihnachtsmärkte der Welt. Seit über 500 Jahren macht er – mit einer kurzen zeitlichen Ausnahme – die Salzburger Altstadt rund um den Dom zu einem traditionellen Weihnachtswunderland.

Warum das so ist und was die Besucher erwartet, darüber sprach gaysalzburg.at-Redakteur Sebastian Brandstätter mit Wolfgang Haider, Obmann und Pressesprecher des Vereins „Salzburger Christkindlmarkt“.

gaysalzburg.at: Heuer feiern wir das fünfzigjährige Jubiläum vom Christkindlmarkt am Salzburger Dom- und Residenzplatz. Wie kann man sich den Christkindlmarkt vor 50 Jahren vorstellen?
Wolfgang Haider: Den Christkindlmarkt in Salzburg gibt es eigentlich schon seit 1491. Er hat seine Ursprünge in den Dombögen des Domplatzes, da gab es den sogenannten Tandelmarkt. Fahrende Händler (auf österreichisch „Tandler“) konnten in der Winterzeit wegen des Schnees nicht umherziehen

So sind sie in der Stadt geblieben und hatten für diese Zeit dort einen Markt, an dem sie ihre Waren verkauften. Im 17. Jahrhundert ist er in Nikolaimarkt umbenannt worden. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs fiel er dann aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1947, wurde er wieder neu gegründet am Mirabellplatz und ist 1974 zurück in die Salzburger Altstadt übersiedelt worden.

gaysalzburg.at: Was ist das Alleinstellungsmerkmal des Salzburger Christkindlmarkts?
Wolfgang Haider: Die Tradition, die Bodenständigkeit und die Produktvielfalt, die es auf keinem anderen Christkindlmarkt so gibt wie bei uns. Alle Gastronomen haben unterschiedliche Ausrichtungen in ihrem Angebot. Auch in unseren Produkten steckt eine große Individualität. Wir bieten mittlerweile Produkte an, die es in der Stadt gar nicht mehr zu kaufen gibt.

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Wir besetzen jeden Stand, der bei uns zumacht mit einer ähnlichen Produktausrichtung neu. Die Stände sind zudem an die Standbetreiber nicht vermietet, die gehören ihnen selbst. Somit können sie auch ihre Stände mit Beleuchtung und Dekoration individuell gestalten und das gibt dem ganzen sein eigenes Flair. Auch unser Rahmenprogramm ist sehr vielfältig. Wir haben tägliche Chorgesänge, das Christkind kommt jeden Sonntag zum Markt, wir haben Krampusumzüge. Es gibt also immer etwas zu erleben.

gaysalzburg.at: Wie erlebt man den Salzburger Christkindlmarkt am besten?
Wolfgang Haider: Der Christkindlmarkt ist grundsätzlich immer einen Besuch wert, weil du dort in eine Stimmung kommst, die du dir sonst nur in Bildbüchern holen kannst. In dieser Form ist der Christkindlmarkt eine kleine Stadt. Jeder Stand ist mit sehr viel Herzblut gestaltet.

„Hören, Sehen, Riechen, Fühlen – Weihnachten mit allen Sinnen erleben“

Nimm dir zwei Stunden Zeit, um wirklich bewusst von Stand zu Stand zu gehen. Du findest Dinge, die dir nie aufgefallen wären. Dinge, die es so auch nicht in der Stadt gibt. Mundgeblasene Christbaumkugeln, traditionelle Filzpantoffeln, Spielzeuge aus Holz für die Kinder. Man findet so vieles nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch als Weihnachtsgeschenk.

Bei unserem großen Christbaum gibt es eine tolle, große Eisenbahn, die heuer nochmal vergrößert wird. Kinder stehen jedes Jahr mit leuchtenden Augen davor, aber auch die Erwachsenen freuen sich darüber, weil es sie an ihre eigene Kindheit erinnert. Wenn man das so sieht, dann ist das die Belohnung dafür, dass wir das machen.

gaysalzburg.at: Wolfgang Haider, vielen Dank für das Gespräch.
Das wird der Salzburger Christkindlmarkt 2024 am Dom- und Residenzplatz: 21. November 2024 bis 1. Januar 2025.

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Neben dem fünfzigjährigen Jubiläum des Salzburger Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz feiert auch die HOSI Salzburg damit verbunden ein Jubiläum. Mit diesem Jahr ist die HOSI Salzburg nun 20 Jahre mit einem Stand beim Weihnachtsmarkt am Alten Markt – gleich nebenan vom Salzburger Christkindlmarkt – vertreten.

„Für uns ist es eine sehr schöne Gelegenheit, total locker mit Menschen in’s Gespräch zu kommen. Wir sind vom 11. bis zum 14. Dezember dort und freuen uns schon, wenn viele Leute zu uns kommen“, so Conny Felice, Geschäftsführerin der HOSI Salzburg.

Queere Adventszeit

Aber auch außerhalb des Weihnachtsmarktes bietet Salzburg für queere Menschen etliche Anlässe, die bezaubernde Stimmung der Adventszeit mit queeren Events in der Stadt zu verbinden.

Am 7. Dezember gibt es die letzte queere Stadtführung in diesem Jahr, die natürlich den Christkindlmarkt mit einbezieht. Und ebenfalls am 7. Dezember geht das letzte Mal in diesem Jahr das HOSI-Fest über die Bühne der ARGE Kultur. Mit zwei Dancefloors, Showeinlagen und vibrierender Stimmung ist das HOSI-Fest das größte queere Clubbing in Salzburg und umzu.

Eine Woche später, am 13. und 14. Dezember lädt die Magic Garage zu ihrer Weihnachtsedition ins Narrencastl. Und am Sonntag 15. Dezember heißt es das letzte Mal in diesem Jahr „Sexy Sunday Afternoon“ im Dark Eagle.

So ist die Adventszeit auch für queere Menschen auf jeden Fall eine Reise oder einen Abstecher nach Salzburg wert.
Ein Beitrag von Sebastian Brandstätter und Peter Goebel