Geschichte der Eisenbahn – hautnah. Lokwelt Freilassing

Geschichte der Eisenbahn – hautnah!

In der Lokwelt Freilassing wird in einem über 100 Jahre alten Rundlokschuppen die Geschichte der Eisenbahn faszinierend erzählt. Für Eisenbahn-Fans ein Muss.

Die Geschichte Freilassings ist eng verknüpft mit der Geschichte der Eisenbahn als Grenzbahnhof von Deutschland nach Österreich. In den 1970er Jahren waren noch mehr als 1000 Mitarbeiter im Bahn­hof und im Bahnbetriebswerk beschäftigt. Über die zur Lok­welt führende Brücke, kann man an den weitläufigen Schienen die ehemalige Bedeutung des Freilassinger Bahnhofs gut erkennen.

Freilassing ist auch heute noch Bahnknotenpunkt an der Grenze zu Österreich. Auf der Strecke München Salzburg halten hier einige ÖBB-Railjets auf der Relation München-Wien sowie Fernzüge der DB nach München und weiter nach Dortmund, Frankfurt oder Hamburg oder Klagenfurt und Graz. Hier geht’s nach Berchtesgaden, Mühldorf und Landshut. Man kommt hier also gut hin und weg.

Baudenkmal der Industriegeschichte

Der Rund­lok­schup­pen, 1902-1905 errichtet, ist Teil eines Ge­bäu­de­­­kom­plexes, der ein bedeutendes Baudenk­mal der Industrie­geschichte ist, heute das Eisen­bahn­museum „Lokwelt Freilassing“. Ein Teil des ehemaligen Bahnbetriebsgeländes inklusive dem Rundlokschuppen wurde von der Stadt Freilassing gekauft und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum München 2006 als Eisenbahnmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Imposante Zeugnisse der Eisen­bahn­geschichte sind hier versammelt wie zum Beispiel E-Loks der Baureihen LAG1 von 1905, E44.5 von 1934 oder die E103, die erste Schnell­­zug­loko­motove der Deutschen Bahn, die 200 km/h Dauergeschwindigkeit schaffte. Aber auch zwei Dampflokomotiven haben hier ihr Karriereende gefunden und berichten lehrreich davon, wie Mobilität vor über 100 Jahren gedacht wurde.

©CFT Video Berlin. In der Lokwelt wird auch ein Video gezeigt, das anrührende Bilder von vor 100 Jahren am Freilassinger Bahnof zeigt.

Neben den Loks auf 17 Gleisen werden Eisenbahnabteile der 1. bis 4. Klasse gezeigt (gab es auch mal!) und Fragen zu Bahntechnik umfangreich erläutert. Wenn man einen modernen ICE vor Augen hat, wird einem bewusst, welche Entwicklung die Eisenbahn in den letzten 100 Jahren durchlaufen hat. Das wird an einem Fahrgestell eines ICE aufschlussreich erläutert. In den damaligen Abteilen der 4. Klasse gab es keine Heizung. Und Licht mit Petroleumlampen. Heute bekommen wir eine Krise, wenn im ICE die Klimaanlage ausfällt. Alles eine Frage des Maßstabs.

Eine Mo­dellbahnanlage in Spur H0 (Maßstab 1:87) simuliert u.a. den Freilassinger Bahnhof. Für Freunde von Modellbahnen ein echter Hingucker bei all den tausenden Details. Auf der Gleisanlage fahren zahlreiche Personen- und Güterzüge zu festen Zeiten. Die Lokwelt Freilassing ist auch Veranstaltungsraum zum Beispiel für Jazz­konzerte oder Veranstaltungen rund um‘s Thema Eisenbahn. Das spannende Ambiente ist eine Zeitkapsel aus einer vergangenen Epoche. Vorbeifahrende Railjets und Güterzüge machen den Mu­seums­­­besuch sehr authentisch.

Von Salzburg Hbf ist man in 10 Minuten mit den mehrfach stündlich verkehrenden Zügen (S-Bahn, Regionalbahn oder Fernzug) am Freilassinger Bahnhof. Die S-Bahn hält auch in Salzburg Mülln-Altstadt – praktisch. Aus dem Freilassinger Bahnhof kommend, geht es rechts herum zu einem ausgeschilderten 12-minütigen Spaziergang zur Lokwelt. Wenn man die alte Kastenente auf der Garage sieht, ist man schon fast da und erlebt dann die Geschichte der Eisenbahn – hautnah. Für Bahnfans ist die Lokwelt Freilassing ein Muss.

Lokwelt Freilassing, reguläre ganzjährige Öffnungszeiten Fr, Sa, So 10 bis 17 Uhr. Im Sommer und zu Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten gibt es zusätzliche Zeiten.
Schwule Eisenbahnfreunde Österreich
Schwule Eisenbahnfreunde Deutschland

Veröffentlicht 19. September 2021Aktualisiert 22. September 2021
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