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„Heute ist alles Spekulation“

„Wir können schneller zur Normalität zurückkehren.“ Diese Botschaft verkündete Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz auf der Pressekonferenz heute Vormittag (4.05.) in Wien. Das war es dann aber schon mit Konkretem. Kurz betonte, dass momentan drei Punkte Priorität haben: 1. Die Entlastung der arbeitenden Menschen, 2.) die Entlastung der Wirtschaft und 3.) die Stärkung der Regionalisierung. Was das jedoch konkret heißen könnte, da verwies der Kanzler auf diese Woche laufende Gespräche mit den Sozialpartnern.

Es wurden auch nur zwei Fragen zugelassen. Gleich die erste davon wurde kurz und knapp abgebügelt. Die Frage, ob eine im Raum stehende Begleit-App Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Tourismus sei. Und bei der anderen Frage verlor sich Kurz in vagen Andeutungen, streng nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“.

Planbarkeit ist wesentlich für die Wirtschaft

In den Pressestatements nach dem Gespräch mit den Sozialpartnern kamen einzelne Minister vor die Kameras. Den vielen Allgemeinplätzen wie „Planbarkeit ist wesentlich für die Wirtschaft“ kann man ja prinzipiell zustimmen. Allerdings wird bei Nachfrage darauf verwiesen, dass die Gespräche jetzt gerade begonnen haben. Es wird darauf verwiesen, dass diese Gespräche in Wochen abgeschlossen werden sollen, um ein Gesamtpaket zu schnüren, das die Nachfrage ankurbelt, den Export fördert und Arbeitsplätze sichert. Wohl alles richtig. Aber irgendwie auch schwer auszuhalten, wenn man nicht weiß, wie man den nächsten Monat überstehen soll.

Bei einer Journalistenfrage zur Planbarkeit für die Tourismuswirtschaft das selbe Bild: Es wird ein Paket geben, das der Tourismuswirtschaft auf die Beine helfen soll, Klarheit über Grenzöffnungen gebe es nur in Absprache mit den Nachbarländern. Kurzum: Nichts Genaues weiß man nicht.

Bei der Betrachtung der folgenden Bilder aus dem Kabinettssaal konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass keiner so genau weiß, wo’s „schneller zur Normalität“ langgeht. Kann man sogar verstehen, aber Gutes verheißt das eher nicht.

Veröffentlicht 4. Mai 2020
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