Gendern in Afrika

Gendern in Afrika

Das Museum der Moderne Salzburg zeigt ab Oktober eine Ausstellung mit Fotografien Samuel Fossos – ein zeitgenössischer Fotograf aus der Zentralafrikanischen Republik, der das Spiel mit den Geschlechtern versteht. 

Samuel Fosso (*1962 Kumba, Kamerun) zählt zu den renommiertesten zeitgenössischen Fotokünstlern Afrikas. Er gab der langen Tradition der Studiofotografie in Westafrika eine neue Wendung, indem er seit Mitte der 1970er Jahre eine eigenständige Form eines explizit theatralischen Selbstporträts entwickelte und sukzessive verfeinerte. Fosso inszenierte sich mit ausgefallenen Kleidungsstücken und Accessoires als Gender-übergreifende schillernde Figur, für die er Inspiration in Magazinen fand. Die Selbstporträts basieren auf dem Spiel mit Rollen, Identitäten und medialen Bildern, auf Verkörperungen ausgewählter heterogener Charaktere, die von persönlicher ebenso wie von politischer Bedeutung sind.

Mit seinen Arbeiten legt Fosso auf virtuose Weise gesellschaftliche Codierungen von Körper, Kleidung, Accessoires, Pose und Mimik offen und durchkreuzt spielerisch Zuschreibungen von Gender, ethnischer Herkunft und sozialer Klasse – Gendern in Afrika. Ein zentrales Thema mehrerer Werkgruppen sind die vielschichtigen – von Postkolonialismus und Globalisierung geprägten – Beziehungen Afrikas zum Osten und zum Westen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die von der Generali Foundation am Museum der Moderne Salzburg organisierte Personale beleuchtet unter anderem diese politischen Aspekte in Fossos Werk. Die Ausstellung ist Fossos erste umfassende Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum. Weitere biografische Erläuterungen zu Fossos Werdegang gibt es auch bei der „Deutsche Börse Photography Foundation“.

22.10.2022 bis 10.04.2023 Samuel Fosso im Museum der Moderne Salzburg

Veröffentlicht 28. September 2022
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