Salzburger Kulturvereinigung

Im Oktober wird’s nicht leise

Nach der Festspielsaison im Sommer ist vor der Festspielsaison. Wobei das musikalische Angebot in Salzburg ist auch außerhalb der Sommermonate sehr spannend. Vom 2. bis zum 22. Oktober laden die Salzburger Kulturtage zu einem Programm ein, dass klassische Orchestermusik mit modernen Musikstilen vermischt.

Insgesamt werden von der Salzburger Kulturvereinigung 11 Programmpunkte präsentiert, die das Publikum in die Welt der Orchestermusik entführen werden. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei „Verboten Schön“ und „Ein Freund, ein guter Freund“. Diese erwecken Werke von Komponisten zum Leben, die zu Zeiten des Nationalsozialismus verboten waren. Ein weiteres Highlight ist die „Swing Symphony“, bei der eine Big Band und ein Sinfonieorchester gemeinsam Jazzstücke spielen.

Verboten Schön

Die Aufführung „Verboten Schön“ macht verbotene Musik aus der Zeit des Nationalsozialismus erlebbar. „Verboten Schön“, da man die damals verbotenen Stücke in ihrer musikalischen Schönheit heute wieder genießen kann. Unter der Leitung des renommierten Dirigenten Claudio Vandelli werden Werke von Komponisten wie Erwin Schulhoff und Hanns Eisler präsentiert, deren Musik von den Nazis als entartete Kunst verfemt wurde. Diese Vorstellung dient als Erinnerung an die Unterdrückung von Künstlern und ihrer Werke. Das Konzert präsentiert eine Mischung aus klassischer Musik, Jazz und zeitgenössischen Klängen. Ziel der Aufführung ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung der Kunstfreiheit und den Einfluss von Zensur auf die kreative Ausdrucksfähigkeit zu schärfen. Das Publikum wird dazu ermutigt, über die historischen Zusammenhänge und die universelle Relevanz dieser Themen nachzudenken.

Ein Freund, ein guter Freund

„Ein Freund, ein guter Freund“ widmet sich ebenfalls den von den Nazis verbotenen Komponisten und ihren Werken. Das Marschlied, das Werner Richard Heymann 1930 für die Tonfilm-Operette „Die Drei von der Tankstelle“ komponierte, beginnt mit den Worten „Ein Freund, ein guter Freund“ in seinem Refrain. Hier werden Stücke von Filmmusikschaffenden, wie Werner Richard Heymann, Walter Jurmann und Co aufgeführt. Diese mussten vor den Nazis fliehen und sich in den Vereinigten Staaten ein neues Leben als Komponisten aufbauen. Nicht viele Kunstschaffende haben es nach ihrer Flucht geschafft, Erfolg zu finden. Heymann war dabei einer der Glücklichen, der trotz immensen Schwierigkeiten sich eine große Karriere in Hollywoods Filmmusik aufgebaut hat. Die Aufführung ist eine Würdigung des künstlerischen Schaffens und der Überwindung von Widrigkeiten dieser Zeit.

Swing Symphony

Die „Swing Symphony“ vereint die bekannte Lungau Big Band und das Bruckner Orchester Linz in einer Darbietung aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden – gemeinsam mit der Sängerin Chanda Rule – Big Band Klassiker gespielt. Im zweiten Teil spielt das Sinfonieorchester zusammen mit der Big Band sechs Sätze, die das Publikum auf eine Reise quer durch verschiedene Jazzstile schicken werden. 

Große Musik zum kleinen Preis

Neben den musikalischen Höhepunkten zeichnen sich die Salzburger Kulturtage auch durch den leistbaren Ticketpreis für junge Menschen aus. BesucherInnen unter 27 Jahren haben die Möglichkeit, Karten zu einem Preis von 13€ zu bekommen, was besonders praktisch für Studierende ist. Die Salzburger Kulturtage 2023 bieten die Gelegenheit, die Welt der Orchestermusik zu erleben und gleichzeitig die Bedeutung der Kunst in Zeiten der Unterdrückung zu reflektieren. (fn)

Salzburger Kulturtage 2. bis 22.10.2023
Die Auftritte finden an verschiedenen bekannten Orten Salzburgs, wie beispielsweise dem Festspielhaus, im Mozarteum oder auch in der Franziskanerkirche statt. Genaue Informationen sind stets in der Veranstaltungsbeschreibung angeführt. Hier gibt es auch Tickets.

Veröffentlicht 23. Juni 2023
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