CSD Salzburg 2022

Das war der CSD Salzburg 2022

Eine Pride Week mit meist sehr gut besuchten Veranstaltungen, eine CSD-Parade mit so vielen TeilnehmerInnen wie nie und eine fulminante Pride Night  in der ARGEkultur – das war der CSD Salzburg 2022.

Die Zahl von 5000 TeilnehmerInnen bei der diesjährigen CSD-Parade war gestern Abend in Rede. Fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Das hatte sich tatsächlich schon in der Pride Week angedeutet. 29 Veranstaltungen in der Pride Week zogen sehr viele Menschen an, die VeranstalterInnen konnten zufrieden sein mit der Präsenz des Regenbogens in der Menschenrechtsstadt Salzburg.

Am Samstag ab 16 Uhr versammelten sich dann tausende Menschen und viele VertreterInnen der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik auf dem Bahnhofsvorplatz des Salzburger Hauptbahnhofs. Hier war schon klar, dass der CSD in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr eine weitere Steigerung der TeilnehmerInnenzahlen bringen würde. Dieses Jahr war – im Gegensatz zu den Vorjahren – der komplette Bahnhofsvorplatz mit einer bunten Menschenmenge gefüllt. Nach der Verkündung der politischen Forderungen startete die Parade mit fast einstündiger Verspätung gegen 18 Uhr. Grund war der nicht funktionierende Generator auf dem ersten von zwei Musiktrucks, die erstmals den Paradenzug begleiteten.

Gegen 19 Uhr hatte der Demonstrationszug die Staatsbrücke erreicht. Hier sollte eigentlich eine Schweigeminute für den bei einem homophoben Angriff auf dem CSD Münster am 27.08. ums Leben gekommenen Malte abgehalten werden. Jedoch: ein heftiger kurzer Sommersturm mit starken Böen und heftigem Regen verhinderte dies genauso wie die Abschlusskundgebung an der Uni Nonntal. Viele TeilnehmerInnen wurden klatschnass. Immerhin blieb es warm. Die Parade erreichte dennoch das Ziel an der ARGEkultur, wo dann trotz der Wetterkapriolen eine fulminante Pride Night stattfinden sollte.

Die Pride Night wurde dann zu einem unvergesslichen Höhepunkt der Pride Week Salzburg 2022. Gigi La Pajette und ihre österreichischen Dragqueen-KollegInnen lieferten eine halbstündige Show ab, die dem Glamour von Hollywood in nichts nachstand. Quer durch den Saal gab es einen Catwalk, auf dem die Damen hereinspazierten und zur Bühne gelangten. Dort performten sie zu Evergreens der Musical- und Songgeschichte. Das Publikum ging begeistert mit. Das war großartig!

Eine Etage tiefer hatte der LMC Salzburg einen eigenen Fetisch- und Lederbereich geschaffen. Im ARGEStudio legte DJ Ambjörn Söderberg aus Oslo auf. Dieses Set hatte es ebenfalls in sich. Ambjörn war Mr. Leather Norway 2021 und hat als DJ K-PAXian in der europäischen Leder- und Fetischszene inzwischen einen Namen. So wurde er DJ des Jahres 2022 des Antwerpener Labels Darkland. Ambjörn ist ein Energiebündel, das seine Maxime „Freedom – Rave – Euphoria“ konsequent mit seinem Darkroomsound lebt. Das war toll!

So haben sich das Orgateam der Pride Week Salzburg und die HOSI Salzburg in diesem Jahr selbst übertroffen. Ein defekter Generator? Was soll‘s? Ein Unwetter? So what? Fröhliche Menschen überall – und davon ganz viele. Übrig bleibt von diesem CSD Salzburg ein enormer Schritt hin zu mehr Sichtbarkeit des Regenbogens im Alltag der Stadt und zu Akzeptanz von Lebensentwürfen, die von der Heteronormativität abweichen. Das war der CSD Salzburg 2022. Stay visible Schatzi!

Veröffentlicht 4. September 2022Aktualisiert 27. September 2022
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