Do not give up!
Bei aller Freude über die Rekordbeteiligung beim diesjährigen CSD Salzburg darf nicht vergessen werden, dass es auch Unerfreuliches im Nachhinein gab: Homophobe Übergriffe direkt im Anschluss an die Parade. Und das nicht nur in Salzburg sondern ganz Österreich. Seit geraumer Zeit.
Unmittelbar zum Ende des CSD Salzburg (5.09.2021) gab es in ganz Österreich vermehrt Meldungen über homophobe tätliche Übergriffe auf Paradenteilnehmer. Und auch in den Wochen danach reißen die Nachrichten über homphobe Aggression nicht ab. Fast täglich berichten die Medien über körperliche Angriffe auf vermeintlich homosexuelle Menschen, verbale Beleidigungen oder beschmierte und zerstörte regenbogenfarbene Parkbänke im ganzen Land. Es scheint, je aufgeklärter der eine Teil der Gesellschaft ist, umso heftiger wird die Reaktion der gesellschaftlichen Gruppe, die mit den Methoden der schwarzen Pädagogik groß geworden ist und ihre Daseinsberechtigung aus einem tiefen Frust, letztlich über sich selbst bezieht.
Benimmregeln zum CSD
Dabei kann von extrovertierter Zurschaustellung von abweichenden Formen der Sexualität von der Heteronormativität beim diesjährigen Salzburger CSD definitiv keine Rede sein. So wie es durchaus in Berlin, Hamburg oder anderswo schon der Fall war und zu der sehr merkwürdigen Diskussion um den Ausschluss der Leder- und Fetischcommunity beim Bremer CSD in diesem Jahr führte. Der Salzburger CSD in diesem Jahr war ein kraftvolles Zeichen der Präsenz der Regenbogencommunity in der Gesellschaft. Ein großes buntes Fest aller Farben des Regenbogens, mit doppelt so vielen Teilnehmern wie im letzten Jahr. Und ohne jeglichen Anlass für konservativ-kritische Betrachtung.
Vor dem Hintergrund des oben beschriebenen aggressiven Verhaltens reaktionärer Kräfte ist es nötiger denn je, dass die LGBT-Community zusammensteht und sich an die Botschaft ihrer Vorfahren aus der New Yorker Christopher Street erinnert – und Präsenz zeigt. Es ist ein gutes Zeichen, wieviele Menschen beim diesjährigen CSD Salzburg an der Straße gestanden haben, gewinkt haben und sich von Solidarität und guter Laune haben anstecken lassen. Und es ist es ein gutes Zeichen, dass die Grünen andersrum, die LGBT-Gruppierung der österreichischen Grünen, ein neues Führungsduo gewählt haben. Darunter Klaus Horvat-Unterdorfer, den Organisator des Salzburger CSD. Es gibt genug Themen, für die es sich zu kämpfen lohnt. Und wofür wir jedes Jahr auf die Straße gehen. Do not give up!
Das war der CSD Salzburg 2021
Letztes Wochenende (3.-5.09.) stand Salzburg im Zeichen des Regenbogens. Von Freitag Abend bis Sonntag Nachmittag kamen so viele Menschen wie nie zusammen, um die Forderungen der LGBT-Community nach Akzeptanz in allen gesellschaftlichen Bereichen zu unterstreichen. Und um dieses politische statement zu feiern. Love was in the Air! [Weiterlesen]
Marsha und Sylvia
Die viel zu wenig beachteten Heldinnen von Stonewall sind Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera. Johnson war eine afro-amerikanische Transgenderfrau und LGBT-Aktivistin. Johnson war 1969 zusammen mit Sylvia Rivera regelmäßiger Gast im Stonewall Inn. Und dabei, als der Funke der Stonewall Riots sich entzündete. [Weiterlesen]
Damals in New York
Roman Forisch, gebürtiger Salzburger und zertifizierter Austria Guide erzählt die Entstehungsgeschichte des Pride Boat der HOSI Salzburg, damals in New York. „Am 28. Juni 1969 frühmorgens um 1.20 Uhr wurde im Stonewall Inn in New York eine Polizeirazzia durchgeführt. Ziel waren die in der beliebten Szenebar um den Tod der […] [Weiterlesen]