Merian-Titel Salzburg 2021

Peitschenknallen verboten!

Ende Januar erschien die monatliche Merian-Ausgabe, dieses Mal zu Salzburg und gleichzeitig das siebte Mal seit 1964, dass Merian Salzburg in den Fokus stellt.

Peitschenknallen verboten! Was sich anhört wie eine Anweisung aus einem SM-Studio stand der Überlieferung nach noch um 1900 an den Eingängen zu Österreichs erstem Straßentunnel (131 Meter lang, Baubeginn 1764). Dieser verbindet durch den Mönchsberg die Altstadt mit dem Stadtteil Riedenburg. Damit sollte verhindert werden, dass die Kutschpferde durch den Hall im Tunnel durchgingen. Eine von vielen lesenswerten Anekdoten, Geschichten und Essays, mit der diese Merian-Ausgabe mit Salzburg als Reiseziel aufwartet – getreu dem Slogan „Die Lust am Reisen“.

Tritt in den Hintern

Dass Wolfgang Amadeus Mozart der berühmteste Sohn der Stadt ist, ist allgemein bekannt. Dass Mozart auf den Namen Joannes Chrysosthomus Wolfgangus Theophilus getauft wurde eher weniger. Theophilus ist der griechische Name für Gottlieb (deutsch) und Amadeus (lateinisch). Und dass Mozart mit einem Tritt in den Hintern 1781 aus Salzburg verabschiedet wurde, dürften auch die wenigsten wissen. Das Merian-Heft erzählt informativ und unterhaltsam 25 Geschichten zu dem berühmten Komponisten und Sohn der Stadt – passend zu den 25 Lebensjahren, die Mozart in Salzburg verbrachte.

Stadt der Festspiele

Mit der Präsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler und Intendant Markus Hinterhäuser führte die Merian-Redaktion ein interessantes Gespräch über Provokation, die Kraft der Kunst und einen schwierigen 100. Geburtstag. In 2020 wurden die von Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss 1920 begründeten Salzburger Festspiele 100 Jahre alt und konnten trotz der Pandemie erfolgreich über die Bühnen gehen.

In einem launig geschriebenen Essay berichtet Peter Lohmeyer über seine (Liebes-)Beziehung zu Salzburg „Meine Sommer in der Stadt der Festspiele“. Peter Lohmeyer spielte in den letzten acht Jahren die Rolle des Tod im „Jedermann“ auf dem Domplatz, der größten Freilichtbühne im deutschsprachigen Sprechtheater. Der „Jedermann“ ist seit 1920 zentraler Bestandteil des Friedensprojektes Salzburger Festspiele.

Dorf von Welt

In einem Stadtrundgang „Nur nicht locker lassen“ beschreibt der Politiker und Unternehmer Sepp Schellhorn seine bivalente Beziehung zu Salzburg, dem „Dorf von Welt“ mit einer vieldeutigen Anleihe bei dem Schriftsteller Thomas Bernhard „Mit mir und Salzburg ist alles in Beziehung“.

Das Spannungsverhältnis von Dorf und Welt beschreibt in dieser Merian-Ausgabe auch Thorsten Sadowsky, Direktor des Museums der Moderne in „Doppeltes Kunststück“. Das Museum der Moderne Salzburg zeigt zeitgenössische Kunst in mittelalterlicher Umgebung an zwei Standorten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Kampf mit der Eierspeise

In der Kolumne „Die Nockerl-Demut“ beschreibt Autor Till Raether sehr unterhaltsam seine Versuche, Salzburgs berühmteste Süßspeise im Ofenrohr herzustellen. „Erst die Nockerl haben mich gelehrt, was Demut ist. Demut ist, einer Eierspeise zu unterliegen und dies zu akzeptieren.“ Was es damit auf sich hat, steht ebenfalls in dieser Merian-Ausgabe. Und noch vieles mehr. Zum Beispiel wie sich fünf alt eingesessene Handwerksbetriebe erfolgreich maschineller Konkurrenz widersetzen „Eine Lederhose für Louis Vuitton“. Oder welch bemerkenswerten modernen Gegensatz zum mittelalterlichen Gepräge der Altstadt das Andräviertel auf der anderen Salzachseite bildet „Jenseits der Altstadt“. Oder dass in Salzburgs Vorort Grödig die einzige Störzucht Österreichs zuhause ist „Kaviar aus dem Vorort“.

132 Seiten voller Inspiration mit tollen Fotos, die Lust auf Reisen machen. Gerade in Zeiten wie diesen, wo die Lust am Reisen schwer realisierbar ist, ist dieses Merian-Heft eine sehr gute Gelegenheit, die Vorfreude auf Zeiten nach der Pandemie lebendig zu halten. Um dann der Schönen an der Salzach (wieder) einen Besuch abzustatten.

Die aktuelle Salzburg-Ausgabe von Merian kann man hier bestellen.
Weitere Informationen zu Salzburg.

Veröffentlicht 14. Februar 2021Aktualisiert 20. April 2022
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