Ein Nachmittag in Schloss Hellbrunn
Das Schloss Hellbrunn am südlichen Stadtrand von Salzburg gehört zu den TOP 10-Sehenswürdigkeiten in der Mozartstadt. An einem sonnigen Sonntag Nachmittag Mitte August waren Christoph und Andreas aus Wien und Selina und Lisa aus Salzburg mit gaysalzburg.at auf dem weitläufigen Gelände von Hellbrunn unterwegs.
Das Schloss Hellbrunn wurde 1613 bis 1615 von Fürsterzbischof Markus Sittikus als manieristisches Lustschloss erbaut – eine Villa Suburbana nach italienischem Vorbild. Markus Sittikus lebte in der Residenz in der Stadt Salzburg.
Er setzte zu seiner Zeit nicht nur die Planung des Neubaus des Salzburger Doms fort sondern errichtete auch vor den Toren der Stadt das Schloss Hellbrunn mit seiner weitläufigen Parklandschaft (ca. 60 Hektar), die heute unter Denkmalschutz steht.
Genug Arbeit für acht Gärtner
Hier gibt es u.a. weitläufige Wiesen, manieristische Ziergärten, eine Kneipp-Anlage, den Dahliengarten und Teiche in denen richtig große Störe und Karpfen schwimmen. Eine majestätische Anlage. Der weitläufige Schlosspark wird heute ganzjährig von acht hauptamtlichen Gärtnern bewirtschaftet. Das sieht man – da ist eine Menge Arbeit. Arbeit, die den Park zu einem Erlebnis macht.
Die Wasserspiele von Schloss Hellbrunn sind die weltweit am besten erhaltenen Wasserspiele der Spätrenaissance. Sie sind ein Parcours von Grotten, Kellergewölben, Statuen und Teichen, mit zahlreichen beweglichen Figuren und skulpturengeschmückten Zeugnissen der Vergangenheit.
Alles funktioniert mit Wasserkraft. Die Wasserspiele sind ein ausgeklügeltes System von Leitungen und Düsen – erstaunlich, was Wasserkraft bewegen kann. Je nachdem wo man gerade steht, kann es schon mal nass werden. Im Sommer, wie bei unserem Spaziergang um Schloss Hellbrunn war das sehr erfrischend.
Das Römische Theater (Theatron) umrahmt den Fürstentisch. Am Fürstentisch empfing Markus Sittikus oft Gäste. Wenn es seiner Meinung nach genug war, wurden die in den Sitzen befestigten Wasserdüsen betätigt. Dann wusste jeder Gast, die Party ist vorbei, denn von unten wurde es nass. Nur der Fürstenthron blieb trocken. Man mag sich heute vorstellen, welch delikate Situationen ca. 400 Jahre vor unserer Zeit dort stattgefunden haben.
Das Schloss diente Markus Sittikus als angemessene Bleibe für sommerliche Verlustierungen aller Art. In dieser Sommerresidenz empfing der Erzbischof Gäste – und trieb allerlei Schabernack mit ihnen.
Im Schlosspark lud er zur Jagd, in den Wasserspielen wurden die Gäste spritzig überrascht. Markus Sittikus war als Fürsterzbischof auch Lebemensch und prägende Persönlichkeit für Salzburg – in politischer, kultureller und spiritueller Hinsicht.
Ein Nachmittag in Schloss Hellbrunn – Spuren von vor 400 Jahren
Heute lassen sich die Spuren davon im Schloss vielfältig besichtigen. Die interaktive Dauerausstellung „SchauLust – Die unerwartete Welt des Markus Sittikus“, die multimediale Installation zur Fasnacht von 1618 oder das Musikzimmer mit einer überdimensionalen Schleife mit dem Notenmaterial der Oper L’Orfeo von Monteverdi sind genauso Zeitzeugen wie das interaktive Drehsofa, die Replika eines historischen Globus aus dem Jahr 1613, das Zimmer der Vergänglichkeit und das überlebensgroße Einhorn. Was einen erwartet, ist das Unerwartete. Und die Beschäftigung mit unserer Geschichte.
Ein Besuch in Schloss Hellbrunn ist eine Erfahrung, die den Horizont weitet. Die großzügige Anlage von Schloss und Park lässt einen aufatmen und Abstand zum manchmal doch sehr engstirnigen Alltag bekommen. Die Vorstellung, wie es vor 400 Jahren in Hellbrunn zugegangen sein mag. inspiriert die Phantasie. Und lässt einen mit dem Gefühl zurück, einen wahren Urlaubstag erlebt zu haben.
Ein Dank an Christoph und Andreas aus Wien, Selina und Lisa aus Salzburg, Fotografin Carina und Olga von der Schlossverwaltung Hellbrunn. Ein Nachmittag in Schloss Hellbrunn, der einfach Spaß gemacht hat!
Schloss Hellbrunn.
Von Salzburg Hauptbahnhof in 25 Minuten mit dem Bus der Linie 25.
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